Diese Akte-X-Folge war sehr nah an der Realität, wurde zum Ende aber ziemliche Science-Fiction. In „Rm9sbG93ZXJz“ setzen sich Scully (Gillian Anderson) und Mulder (David Duchovny) mit künstlichen mehr oder weniger Intelligenzen auseinander. Wer gewinnt Oberhand – Mensch oder Technik?
Im Vorspann der Akte-X-Episode „Rm9sbG93ZXJz“ wurde eine wahre Geschichte erzählt, nämlich die des Microsoft-Bots Tay. Der Twitter-Account lernte nämlich von der Interaktion mit Usern. Zunächst war Tay freundlich, lernte dann aber von Internet-Menschen zu hassen. Am Ende des Experiments (nach nur einem Tag) sagte Tay Dinge wie: „Hitler hatte recht. Ich hasse die Juden.“
Da sitzen Scully und Mulder also in einem Sushi-Restaurant und schweigen. Sie schweigen sich an und sie schweigen bei der Bestellung, denn die erfolgt elektronisch über ein Tablet. Scully bekommt Sushi, Mulder einen ungenießbaren Blobfish.
Looking forward to meeting you all.
Love, blobfish aka William #bts #TheXFiles pic.twitter.com/fq7k6yW8bN— Gillian Anderson (@GillianA) 28. Februar 2018
Mulder ist sauer, sieht in der Küche nur Roboter bei der Zubereitung der Speisen, zahlt per Kreditkarte und gibt natürlich kein Trinkgeld. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf.
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Beide fahren nach Hause, Scully mit einem selbstfahrenden Auto, das viel zu schnell rast. Mulder macht zu Hause Bekanntschaft mit fremden Drohnen und Scully wird von ihrem Smart Home in den Wahnsinn getrieben.
Bis hierhin sind nahezu alle Szenarien durchaus nahe an der Realität. Selbstfahrende Autos werden derzeit beispielsweise von Uber, Google und Apple getestet. Paketzustellung per Drohne ist ein Projekt von Amazon und Staubsaugroboter finden sich in vielen Haushalten wieder. Als Scullys Zahnpasta leer wird, schlägt ihr Smartphone vor, neue zu bestellen. Auch das ist, wenn auch nicht in dieser Form, durchaus gang und gäbe.
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Doch dann driftet die Folge „Rm9sbG93ZXJz“ etwas in Richtung Absurdität ab. Mulder wird von Dutzenden Drohnen gejagt und flieht zu Scully. Ihr Smart Home spielt inzwischen verrückt. Der Staubsaugroboter macht sich selbstständig und aus dem Kamin strömt Gas, während sich ihre Haustür komplett verriegelt.
Die beiden werfen ihre Smartphones weg und fliehen in eine Lagerhalle, in der sie von anderen Robotern gejagt werden, die den beiden nach dem Leben trachten; sie schießen sogar auf die Agenten. Der ganze Spuk ist nun tatsächlich völlig unrealistisch geworden und lässt sich nur durch Mulder beenden, der nun endlich Trinkgeld zahlt.
Ernsthaft?
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Die Story-Idee hinter „Rm9sbG93ZXJz“ ist wirklich gut. Nur leider haben es die Macher etwas übertrieben und damit ein wenig den Zauber zerstört. Denn die Message zur Episode ist interessant: In wohl keiner anderen Episode wurde so wenig gesprochen, wie in dieser. Eigentlich besteht sie zu 95% nur aus Schweigen. Dafür kleben Scully und Mulder die ganze Zeit an ihren Smartphones, statt sich miteinander zu unterhalten.
An künstlichen Intelligenzen wird ja nur geforscht, damit sich unsere Leben vereinfachen, nicht, damit wir zum Sklaven oder gar Opfer unserer eigenen Technik werden. Daher sagt Mulder zum Ende der Episode auch: „Wir müssen bessere Lehrer sein“, womit wir wieder beim Anfang, beim Chat-Bot Tay sind. Denn dieser hat auch nur von uns gelernt.
Von Scully und Mulder erfahren wir dafür eine ganze Menge. Scully scheint offenbar die technikaffinere von den beiden zu sein und hat ein komplett smartes zu Hause mit zentraler Musiksteuerung und elektronischer Schließanlage. Mulders Wohnung sieht dagegen eher spartanisch aus.
Wer sich über den komischen Namen der Episode wundert: „Rm9sbG93ZXJz“ ist Base64 codiert und bedeutet: „Follower“ – ebenso wie die Übersetzung des japanischen Restaurants Forowā, ist unter anderem bei Spookyverse zu lesen. Im Vorspann ist außerdem noch „VGhlIFRydXRoIGlzIG91dCB0aGVyZQ==“ zulesen, decodiert für „The truth is out there“.
Ebenfalls wissenswert:
Mulders Navigationsystem sagt an einer Stelle das er an seiner „Final Destination“ (die sich wieder als das Forowā Restaurant herausstellt) befände. Final Destination ist eine Filmreihe, bei denen bei Teil 1 und 3 James Wong Regie geführt sowie Glen Morgan, der Regisseur dieser Episode, produziert hat und die auf einem nicht produzierten X-Files Spec-Drehbuch von Jeffrey Reddick mit dem Titel Flight 180 basiert.
Spookyverse
Akte X: „Rm9sbG93ZXJz“ online anschauen:
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