Noch ahnt Scully (Gillian Anderson) nicht, warum sich immer mehr Menschen scheinbar grundlos selber umbringen ... © 2017 Fox and its related entities. All rights reserved. / Shane Harvey
Akte X Staffel 11Im TV

Review: „Galgenmännchen“

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Worüber reden Scully und Mulder im Bett?

Es war der Moment, auf den so viele Akte-X-Fans gewartet haben: Scully und Mulder zusammen im Bett! Doch viel Zeit zum Kuscheln blieb in der Folge „Galgenmännchen“ nicht. Denn hinter beiden waren ihre bösen Zwillinge hinterher.

Schon in den Trailern zur 11. Staffel von Akte X zeichnete sich ab: Scully und Mulder landen im Bett. Und das gleich in Folge Nummer 3. Dabei sah die Story anfangs an ganz und gar nicht nach Romantik aus…

Mehrere Menschen werden von ihren eigenen Doppelgängern gequält und in den Selbstmord getrieben. Dahinter stecken die schizophrene Judy und ihr Bruder Chucky, mit dem sie telepathisch Galgenmännchen spielt.

Es stellt sich heraus, dass die Personen, die sich die Geschwister für ihr Spiel auswählen, Angstzustände bekommen, ihr Ebenbild sehen und sich schließlich selbst töten.

Preview: „Galgenmännchen“ (S11E03)

Langjährige Akte-X-Fans werden sich an die Folge „27.000.000:1“ aus Staffel 7 erinnert fühlen. Auch hier trafen Zwillinge auf einander und das Resultat war Chaos. Hier ist das Ergebnis eben der Tod.

Das Thema Doppelgänger wird auch gleich im Intro bei der Tagline aufgegriffen. Statt „The truth is out there“ stand in dieser Folge „The truth is out there The truth is out there“. Damit scheint die Tagline die neue Spielwiese der Akte-X-Macher geworden zu sein. Schon in Episode 1 der neuen Staffel änderte sich „I want to believe“ für einen Augenblick zu „I want to lie“.

Intro der Folge "Galgenmännchen". Screenshot von ProSieben.de
Intro der Folge „Galgenmännchen“. Screenshot von ProSieben.de

Als wären Doppelgänger nicht allein schon gruselig genug, bauen die Akte-X-Macher noch ein anderes Element perfide ein: ein Kinderspiel. Denn die beiden Grusel-Geschwister spielen auch noch Galgenmännchen und lassen gegenseitig das nächste Opfer erraten. Am Ende der Episode finden die Agenten Scully und Mulder Galgenmännchen-Spielzettel mit den Worten MUM und DAD. Den Rest kann man sich denken…

Dass einer der Zwillinge auch noch Chucky, wie die Mörderpuppe heißt, sei mal dahingestellt…

Als Scully (Gillian Anderson, l.) bei ihren Ermittlungen zu mehreren seltsamen Mordfällen auf die schizophrene Judy (Karin Konoval) trifft, ahnt sie nicht, welche perfiden, telepathischen Spielchen sie mit ihrem Zwillingsbruder spielt ... © 2017 Fox and its related entities. All rights reserved. / Shane Harvey
Als Scully (Gillian Anderson, l.) bei ihren Ermittlungen zu mehreren seltsamen Mordfällen auf die schizophrene Judy (Karin Konoval) trifft, ahnt sie nicht, welche perfiden, telepathischen Spielchen sie mit ihrem Zwillingsbruder spielt … © 2017 Fox and its related entities. All rights reserved. / Shane Harvey

Besondere Beachtung sollte in dieser Folge Karin Konoval gebühren, die sowohl die Rolle der schizophrenen Judy als auch die ihres Zwillingsbruders Chucky übernommen hat und damit sogar vier Rollen spielt. Großartig!

Dazu gibt es eine spannende Hintergrundinformation aus Spookyverse:

Karin Konoval spielte bereits in den Episoden „Der Hellseher“ (Staffel 3) als Madame Zelma und „Blutschande“ (Staffel 4) als Mrs. Peacock mit.

Scully und Mulder in Galgen-Gefahr

Einen doppelten Höhepunkt erreicht die Folge schließlich, als MU _ _ ER und S _ ULL _ auf dem Zettel der Galgen-Geschwister stehen. Denn auf einmal werden die beiden ebenfalls von ihren Doppelgänger heimgesucht. Scully und Mulder reagieren so, wie sie es eben tun. Mulder kriegt Panik und Scully redet sich mit ihrer wissenschaftliche Nüchternheit ein, dass alles nur Einbildung sei und diese einem eben nichts antun können.

Bezeichnend der Dialog, bei dem Mulder schreit: „Sie werden uns erhängen!“ und Scully nur entgegnet: „Nein, wir werden uns wenn überhaupt selbst töten.“.

Trotzdem ist auch einer Dr. Dana Scully manchmal mulmig zumute, weswegen sie Mulder fragt, ob sie in sein Bett darf.

Und so kommt es zu der entscheidenden Szene. Scully liegt bei Mulder als „kleiner Löffel“. Den so genannten Shippern geht das Herz auf!

Scully: „Was wird passieren, wenn wir alt sind? Wir gehen früher oder später in Rente. Werden wir Zeit miteinander verbringen?“

Ich schiebe deinen Rollstuhl mit meinem Rollstuhl. Ich werde immer da sein, Scully.  Mit unschlagbar genialen Theorien, die du mit deiner Rationalität nicht widerlegen kannst.

Fox Mulder

Scully: „Und ich werde immer da sein und beweisen, dass du dich irrst. Versprochen.“

Doch Scully bewegt etwas ganz anderes. „Was, wenn du jemanden kennen lernst?“, fragt Scully. Damit ist klar: Scully und Mulder sind nicht mehr ein Paar, sondern so etwas wie „Kollegen mit Benefits“.

Sie fragt, was denn sei, wenn Mulder eine Frau kennen lernt, die jünger ist und die Kinder haben will.

Mulder: „Willst du denn noch ein Kind?“
„Naja, schon ich hätte gern noch eines bekommen.“
„Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt unsensibel bin: Was hält dich davon ab?“
„Davon abgesehen, dass das erste Mal ein Wunder war und davon abgesehen, dass es keinen gibt, mit dem ich eins haben könnte, selbst, wenn es ginge…?“

Autsch… Ein Korb für Mulder. Es folgt ein erneuter Seitenhieb auf Donald Trump: „Die Welt geht zugrunde und der Präsident tut alles dafür, dass das FBI mit untergeht.“ Leider wird damit auch der äußerst spannende Dialog zwischen den beiden abgebrochen.

Doch wenn es ein Rezept gibt, dass das Interesse an Akte X über drei Jahrzehnte hinweg hoch hält, ist es das ständige Knistern zwischen Scully und Mulder und die unausgesprochen Zuneigung der beiden Agenten.

Wer übrigens genau aufpasst, stellt fest, dass zwischen den beiden Arbeitskollegen sehr wohl mehr geht als nur Kuscheln. In der womöglich letzten Staffel 11 lässt Serienschöpfer Chris Carter Scully und Mulder endlich (?) das erste Mal Sex haben.

Das sagt David Duchonvy über das Akte-X-Comeback und Gillian Anderson

Fazit

„Galgenmännchen ist eine wunderbare Zeitreise zurück in das Akte X der 1990er-Jahre. Die Story hat zwar einige Schwächen, denn Mulder kommt der Täterin tatsächlich etwas zu zufällig und schnell auf die Schliche und der Fall wird auch nicht ganz aufgeklärt.

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Dafür entschädigt die wirklich liebevoll gestaltete Szene mit Scully und Mulder im Bett, in der beide über ihr Alter sinnieren. Zwar zerstört diese Szene auch den letzten Funken Hoffnung, die beiden sind noch ein Paar, aber das hätte auch gar nicht wirklich zu Akte X gepasst.

Ein Großes „Plus One“, um mal mit dem englischen Titel der Episode zu spielen, ist Karin Konoval in ihrer Vierfach-Rolle als doppelter Zwilling.

Für Insider gibt es noch einen weiteren Grusel-Moment in dieser Serie. Denn wie schon in der vergangenen Folge „Dieses Leben, jenes Leben“ taucht This Man auf dem Schlagzeug der Band im Intro der Folge auf. Dahinter steckt eine Zeichnung von einem Mann, der offenbar in etlichen Träumen völlig verschiedener Menschen immer wieder auftaucht. Das ist wirklich spooky… (Aber Fake, wie dieser Artikel zeigt.)

Die Band selbst spielt übrigens die Punkversion des Songs „Unsaid, Undone“, das im Original von David Duchovny selbst stammt, weiß Spookyverse.

Akte X: „Galgenmännchen“ online anschauen:

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Review overview

Story6
Humor5
Für Scully-Fans5
Für Mulder-Fans6
Fandom-Faktor10
Monster-of-the-Week-Faktor6

The Pros

  • Bettszene
  • Zwillings-Story
  • Dialoge
  • Nebenrollen
  • Trivia

The Cons

  • Logik

2 Kommentare

  • Habe ich gar nicht so negativ wahrgenommen mit der bettszene! Das klang für mich eher so, das Mulder deswegen fragt um anzudeuten dass er eben doch noch Interesse hat und auch die antwort mit dem Babywunsch zielt doch eher darauf ab dass sie abchecken wollte was er davon hält. Zwischen den zeilen lesen eben! Und wenn man sich jm rentenalter im rollstuhl schieben will, dann sehe ich da so viel Zärtlichkeit und Respekt zueinander anstatt nur Kollegen mit Benefits.just my two cents 😉

  • Warum schreibt eigentlich jeder (u.a. auch Bildzeitung und FAZ), dass Scully und Mulder in dieser Staffel das erste Mal Sex haben? Mal abgesehen davon, dass nicht ganz eindeutig ist, wie der gemeinsame (?) Sohn gezeugt wurde, haben die beiden im zweiten Kinofilm als Paar zusammengelebt.

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